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2012-09-Schmiede-Journal

Dialog Elektromobilität: Neue Herausforderungen Bis 2020 sollen rund eine Million Elek trofahrzeuge für die Zulieferindustrie auf deutschen Straßen fahren. Ein ehrgeiziges Ziel, wenn man sieht, dass von Januar bis Mai 2012 10.000 E-Autos verkauft wurden – ein winziger Anteil, gemessen an den 1,34 Millionen Pkw, die in diesem Zeitraum neu zugelassen wurden. Bis man von einem Massen markt sprechen kann, ist es also noch ein weiter Weg. Kein Wunder, es gibt neben den hohen Anschaffungs kosten weitere Hinder nisse wie die geringe Reich weite, die fehlende Infra struktur und das beschränkte Fahr zeug angebot. Als größtes Problem gelten die Bat terien oder Akku mulatoren. Das vorrangige Entwicklungs ziel ist es, die Energie dichte zu erhöhen und gleich zeitig Kosten und Massen zu reduzieren. Mit entsprechender Forschungsförderung und mit veränderten Rahmen bedingungen will die Bundes regierung die Weichen für den neuen Markt stellen, etwa durch Steuer erleichterungen für reine E-Fahrzeuge, durch eine neue Dienst wagen regelung, die Wett bewerbsnachteile von Elektro fahr zeugen beseitigt, und durch entsprechende Ziel vorgaben in der öffent lichen Beschaf fung. 16 SchmiedeJOURNAL September 2012 Mit der „Energiewende im Auto“ wird sich die gesamte Wert schöpfungs kette verändern. Für die Zuliefer industrie bietet die Elektromobilität neue Möglich keiten – aber auch erheb liche Risiken. So zeigte zum Beispiel eine in Baden-Württemberg durch geführte Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovations forschung ISI im vergangenen Jahr, dass die kleinen und mittel ständischen Automobil zulieferer dort durchaus Nach hol bedarf in Sachen technologischer Zukunftsfähigkeit haben. Electric Mobility: New Challenges for the Supply Industry It is a true bottleneck in the Middle East: one fi fth of the global oil supply is exported along the Strait of Hormuz. Iran repeatedly threatened to block the narrow strait in the past months. The result would be an oil shortage causing a steep rise in energy prices around the globe. But you do not have to conjure up such a doomsday scenario in order to look for alternatives to the combustion engine. For the demand for oil rises constantly when resources are limited. And for the sake of the climate and environment too, conventional drive methods should be replaced with new systems of mobility. The Federal Government is striving for a leading role for Germany in this fi eld and has adopted the government‘s electric mobility program in May of 2011. Es ist ein echtes Nadel öhr im Nahen Osten: Ein Fünftel des globalen Öl exports geht durch die Straße von Hormus. Wieder holt drohte der Iran in den ver gangenen Monaten mit einer Blockade der schmalen Meer enge. Die Folge wäre eine Öl knappheit mit einem steilen An stieg der Energie preise rund um den Glo bus. Aber man muss nicht dieses Schreckensszenario bemühen, um nach Alter nativen zum Verbrennungs motor zu suchen. Denn bei begrenz ten Ressourcen steigt die Nach frage nach Öl konti nuier lich. Und auch Klima und Um welt zuliebe sollten konventionelle An triebe durch neue Mobilitäts systeme ersetzt werden. Die Bundesregierung strebt für Deutschland eine Führungs rolle in diesem Bereich an und hat im Mai 2011 das Regierungs programm Elektro mobilität ver abschiedet. Corinna Blümel, Köln Bild: Taffi - Fotolia.com


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