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2011-03-Schmiede-Journal

innere Verzahnungen durch Profi lwalzen zu realisieren. Da das Material in diesem Fall auch von außen unterstützt ist, sind hohe Umform grade möglich. Ressourcenschonung durch optimale Materialverteilung Querwalzen dient zur Herstellung von ab gestuf ten, rotationssymmetrischen Werkstücken (beispielsweise Achsen, Wellen oder Ge trie beschalt blöcke) sowie Vorformen mit op ti ma ler Masseverteilung für anschließendes Ge senkschmie den. Dabei rotiert das Bauteil zwischen zwei oder mehreren gleichsinnig umlaufenden Werkzeugwalzen um seine eigene Achse. Die Endgeometrie wird durch die Zustellung von mindestens einer Walze erreicht. Herstellung „smarter“ Strukturen Weitere Untersuchungen beschäftigen sich mit der umformtechnischen Integration adapti ver Komponenten mittels Drückwalzen und 30 Schmiede-Journal März 2011 Rundkneten 10. Im Vergleich zu her kömmlichen Integrationsmethoden, die in aller Regel differenzielle Bauweisen mit Verschrauben oder Kleben anwenden, erscheinen in kre mentelle Umformverfahren für diese In te gra tionsauf gabe besonders attraktiv, weil sie ohne zu sätz liche Fügeteile auskommen und Füge- und Formgebungsaufgaben gleichzeitig lösen können. Überdies sind Formgebung und die lokale Bauteilbeanspruchung durch die Wahl der Werkzeugbahnen in weiten Bereichen beeinfl ussbar. Zusammenfassung Inkrementelle Umformverfahren ge winnen Aufgrund neuer Entwicklungen in der Prozessüberwachungs- und Steuerungs techno lo gie in den letzten Jahrzehnten wie der zuneh mend an Bedeutung. Ak tu elle Forschungen nutzen die Vorteile in kre men teller Um formver fah ren in erster Linie zur Her stel lung komplexer Leichtbaubauteile, wie zum Bei spiel innen- und außenverzahnte An triebs wel len durch Axialformen oder Profi lwalzen. Zahlrei che neue Pro zess ent wick lun gen in den vergan genen Jahren zei gen das hohe Interesse an inkrementellen Um form ver fah ren. ■ Dr.-Ing. Hans-Willi Raedt Fachbeiträge Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Ing. Markus Türk M.Sc. Okan Görtan Dipl.-Wirtsch.-Ing. Peter Groche Literatur 1 De Ryck, I., Adriaens, A., Adams, F.: An overview of Mesopotamian bronze metallurgy during the 3rd millennium BC. Journal of Cultural Heritage 6 (2005) 261- 268 2 Sherby, O. D., Wadsworth, J.: Ancient blacksmiths, the Iron Age, Damascus steels and modern metallurgy. Journal of Materials Processing Technology117 (2001) 347-353 3 Groche, P., Fritsche, D.: Inkrementelle Mas siv um for mung – Eine Technologie vor dem Comeback? wtWerkstattstechnik online95 (2005) Nr. 10, S. 798-802. Düsseldorf: Springer-VDI-Verlag 4 Groche, P.; Fritsche, D.; Tekkaya, E. A.; Allwood, J. M.; Hirt, G.; Neugebauer, R.: Incremental Bulk Metal Forming, CIRP Annals – Manufacturing Technology, 56 (2), p. 635-656, Jan 2007 5 Müller, F.: Endkonturnahe Form gebung von Aluminiumteilen durch Rundkneten. Au to mo bil kreis-Praxis ta gung „Umfor men von Alu mi ni um im Au to mo bil bau“, Bad Nauheim, 1999 6 Groche, P.; Heislitz, F.; Jöckel, M.; Jung, S.; Rachor, C.; Rathmann, T.: Modelling of Incremental Forming Processes. Proceedings of NAFEMS World Congress, Como /Italy, 2001 7 Groche, P., Müller, C., Görtan, M., Bruder, E.: Kontinuierliche Herstellung hochfester ultrafeinkörniger Drähte mithilfe des ECAS-Prozesses, wt-online, 10-2010, S. 804-811, Springer-VDI-Verlag, Düsseldorf 8 Schultheis, V.: Oszillierendes Umfor men mit direkt angetriebenen Umform ma schi nen. Dissertation. Institute for Production Engi neering and Forming Machines, Darmstadt University of Technology (in German), 2007 9 Adams, B., Rauschnabel, E., Bejnoud, F.: Kalt ge senk wal zen von Flanschen und anderen Geometrien an Hohl- und Mass iv wel len, Schmiede-Journal September 2010, S. 36-39, Hagen 10 Türk, M., Groche, P.: Integration of adaptive components by incremental forming processes, SPIE Smart Structures/ NDE, San Diego, 2010 Bild 3: Anwendungsbeispiele des Festwalzens. Bild 4: Bauteilspektrum Ringwalzen (links) und Profi lwalzen (rechts). Bilder: Autoren


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