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2009-09-Schmiede-Journal

Spektrum Eine Automation des Umformprozesses an Ge senk schmiedehämmern ist nicht nur mit großem Wärmeeintrag in das Greif system verbunden, prozessbedingt kommt es auch zu enormen Beschleu ni gungen und damit Massen kräften. Spezielle Greifsysteme sind so auszulegen, dass sie unter diesen spezifischen Bedingungen einen sicheren Greifprozess dauerhaft gewährleisten. Die Wirtschaft lichkeit des Gesamtsystems wird aber entscheidend erhöht, wenn die schlagartigen Belastungen weitgehend im End effe ktor kompensiert werden. Somit können die nachgelagerten vorzugsweise standardisierten Manipulations ein richtungen nicht beschädigt werden. Schmiede-Journal September 2009 43 Gripping System for Automation of Drop-Forging Hammers Automating the forming processes of drop-forging hammers does not only entail significant heat input into the gripping system, but also leads to enormous accelerations and therefore inertial forces. Special gripping systems must be designed in a manner that can guarantee a secure gripping process, also under these specific conditions. The efficiency of the entire system can be increased significantly if the downstream, preferably standardized manipulation devices, are not damaged. Einleitung Wo es auf zuverlässige Funktion hochbelastbarer Maschinenelemente ankommt, wird auch in Zukunft die Massivumformung ihren festen Platz in der deutschen Industrie haben. Seit 1996 ist die Branche im Schnitt bis zum Jahr 2008 jährlich um fünf Prozent gewachsen und deutsche Un ternehmen exportieren mit über 35 Pro zent. Die etwa 250 deutschen, überwiegend mittelständischen Un ter nehmen sind in fast allen Pro dukt bereichen ihrer Branche Tech nologie führer, so eine Ver öf fent - lichung des In dus trie verbandes Mas siv - umformung e. V. Be zug neh mend auf die hohen Ar beits- und Ener gie kos ten in Deutsch - land gilt es da her mittels konsequenter For - schungs- und Ent wick lungs ar bei ten immer wie der, Wett be werbs vorteile in der Branche zu erarbeiten und konsequent umzusetzen. Nicht zuletzt des wegen bilden Auto ma - tionslösungen im Um feld der Massiv um - formung seit Jahren einen festen Be standteil wirtschaftlicher und zukunftsweisender Pro - duktion. Die Notwenigkeit auch das direkte Umfeld des Gesenkschmiedehammers mit Robotik auf zu rüsten definiert sich neben einer geforderten Verbesserung der Arbeits be din gun gen für die Mitarbeiter insbesondere aus der For - derung nach hoher Fertigungsqualität, welche eben nur durch einen besonders wiederholgenauen und definierten Prozess unter gleichbleibenden Be din gungen sichergestellt werden kann. Zudem gilt es, die Nebenzeiten der Ge senke zu minimie ren, die Standzeiten der Ge senke zu maximieren und prozessbedingte Feh ler, beispielsweise dem so ge nann ten „Kle ben“, also dem zeitweisen An haften des Schmiedewerkstücks am Ge senk, wirksam ent gegenzuwirken. Eine wirtschaft liche Um - setzung von Auto ma tions lö sun gen im direkten Umfeld von Gesenk schmiede häm mern wird hauptsächlich durch drei spezifische Be - din gun gen bestimmt, welche es von An beginn ei ner effizienten Lö sungs findung ins Zen trum der Ent wicklungs leis tung zu rücken gilt: • Da das heiße Schmiedewerkstück zumindest während der Manipulation im direkten Kon takt zu den Greifflächen der Endeffek - to ren steht, sind diese sehr hoher Hitze ausgesetzt. • Gilt es prozessbedingt während des mehrstufigen Umformvorgangs das Schmiede - stück am Gesenk zu führen, so kommt es zwei tens zu schlagartigem Eintrag von Ener gie in die Endeffektoren sowie in die nach ge lagerten Manipulatoren. • Anfallender Zunder wirkt sich negativ auf Lagerstellen und Antriebssysteme aus. Es gilt unter massivem Wärme ein trag sowie stoßartigen Belastungen eine hohe Dynamik der gesamten Auto ma tions lö sung in einem ausgesprochen rauen, emissionsbehafteten Umfeld zuverlässig bereitzustellen. SCHULER/ BÊCHÉ hat diese Anfor de rung er kannt und sich gemeinsam mit SCHUNK in bilateraler Kooperation dieser Auf gabe partnerschaftlich angenommen, wobei SCHUNK die Ent wick - lung spezieller Greifsysteme zu kommt und SCHULER/BÊCHÉ als Her stel ler von Ge - senk schmie de häm mern das notwendige Fach - wissen im Bereich Massiv um form ung be sitzt. Gemein sames Ziel ist es, dem An wen der ein Greif system zur Verfügung zu stellen, dass aktiv zur Erfüllung aller An forde run gen an die Au tomationslösung wie Pro zess sicher heit, Ver fügbarkeit und Wirtschaft lich keit bei trä gt. Ausgangssituation Für die Auslegung eines ersten Pilot sys tems Greifsystem zur Auto matisierung von Gesenk - schmie de - hämmern Volker Baruth und Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Matthias Haag, Remscheid


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